Mit dem im Titel angesprochenen "Berchtesgaden" kann natürlich nicht das real in Oberbayern existierende Berchtesgaden gemeint sein. Denn wie jeder Kenner dieses Ortes weiß, ist "Herr Wolf" dorthin nicht nur nicht nie, sondern weit mehr als ein Mal gekommen.
Schlimmer noch: Er hat dem Ort nachhaltig seinen Stempel als zweiten Regierungssitz des nationalsozialistischen Deutschen Reiches aufgedrückt. Unter diesem Stempel leidet Berchtesgaden bis zum heutigen Tage. Gerade wegen der jährlich nach Hunderttausenden zählenden Touristen.
Gar grässlich allen Berchtesgadenern die Vorstellung, so manche ihrer Gäste könnten nostalgisch verwerflicher Ehrbezeugungen für diesen Verführer aller Deutschen nachgehen. Womöglich auf dem einstigen Areal des "Führersperrgebietes" am Obersalzberg, insbesondere auf dessen mit einem Fahrstuhl zugänglich gemachten Gipfel samt Kehlsteinhaus - kein Wunder, dass sich die Berchtesgadener mehr als 50 Jahre dagegen wehrten, ein Dokumentationszentrum zu Füßen dieses Hauses auf jenem Berggipfel zu errichten. Eine solch geballte Zurschaustellung in Berchtesgaden angeordneter und unterzeichneter Gräuel - das hätte ja dann wieder völlig falsch verstanden werden können.
In diesem Buch wird nun in Wort und Bild ein Gedankenspiel gewagt, dass dem Leiden der Berchtesgadener etwas Linderung zu verschaffen sucht. Denn die ehrwürdigen Einwohner des Ortes hätten sich doch nichts weniger gewünscht, als dass der, dessen Klarnamen sie weder aussprechen noch hören wollen, doch gar nie diesen von Gott so reichlich mit Bergen, guter Luft und sauberem Wasser gesegneten Flecken betreten hätte. Aus Rücksicht darauf wird er hier auch nur mit dem von ihm des Öfteren genutzten Pseudonym "Herr Wolf" benannt.
Muss noch betont werden, dass auch Spiele Regeln unterworfen sind? Dieses Gedankenspiel kann das eine ausmalen, ist aber doch den sonstigen realen Gegebenheiten der Welt und dieses Ortes unterworfen. Denn alles andere wäre ja eine Anmaßung gegen den Willen Gottes, sich schon zu Lebzeiten ein Paradies auf Erden einrichten zu wollen. Dennoch könnte jedwede Ähnlichkeit mit lebenden Personen nur rein zufällig und unbeabsichtigt zustande gekommen sein, wären diese ja in Wirklichkeit gewiss ganz anders. Das passt auch zu der hier geltend gemachten Weisheit Alexander Spoerls:
"Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt ..."
Ulrich Karger, Berlin 2012
Siehe auch:
Fernsehbericht zur Buchvorstellung in Berchtesgaden
Einige Bilder zum Buch (Homepage von Peter Karger)