|
Der Anfang der Geschichte
Ritter Willibald und sein größter Schatz
von
Ulrich Karger
I.
Ritter Willibald Bombastus Heribert Winnifred Freiherr von und zum Fliederbusch war nur von kleinem Wuchs. Das machte ihm aber nichts aus. Weder sein langer Name noch das Kleinsein. Den Namen stutzte er sich einfach zurecht und nannte sich fortan nur Ritter Willibald. Was seine Körpergröße anging - nun, so waren damals alle Ritter ziemlich klein. Und von all den klein gewachsenen Rittern war Willibald so ziemlich der stärkste. Außerdem kannte er auch noch einige Zaubersprüche, die ihm oft sehr nützlich waren.
Damals in der Ritterzeit musste man um alles und jedes kämpfen. So versuchte ihm einmal ein grünäugiger Drache das Frühstücksei zu stibitzen. Oder ein Räuberhauptmann samt seiner zahlreichen Kumpane wollte sich die Sonntagnachmittags-Ausgeh-Ritterrüstung unter den Nagel reißen. Die blitzte und funkelte nur so in der Sonne, denn sie war aus Gold und Silber.
Doch sie alle hatten keine Chance gegen Willibald, und er ließ sie in den Wassergraben vor der Ritterburg plumpsen. Danach hatten sie sieben Tage lang Schnupfen und wurden nie mehr wieder gesehen.
Zuletzt traute sich keiner mehr zu ihm hin. Hätte Ritter Willibald seine normale, eiserne Ritterrüstung nicht täglich geölt, sie wäre eingerostet. Aber Willibalds vielgerühmte Wachsamkeit ließ nach - und eines Tages geschah etwas Schreckliches.
Willibalds Schatzkammer war voller Gold. In der hintersten Ecke seiner Schatzkammer aber war eine Kiste mit einem dicken Vorhängeschloss. In dieser Kiste war wieder eine Kiste mit Vorhängeschloss und darin noch eine ...
Also, um es kurz zu machen, sieben Kisten waren da ineinander geschachtelt und durch sieben dicke, eiserne Vorhängeschlösser gesichert. Und in der kleinsten dieser sieben Kisten war Ritter Willibalds größter Schatz verborgen: Das DaBuDeGe - Das Buch Der Geschichten.
Dieses Buch war weg, verschwunden, hatte sich scheinbar in Luft aufgelöst. Von all dem Gold hingegen fehlte offenbar kein einziges Gramm. Kaum zu glauben, dass einer der üblichen Räuber sich davon nichts in die Taschen gesteckt hätte. Außerdem wussten auf der ganzen Welt nur ganz wenige von dem DaBuDeGe. Deshalb dämmerte es Willibald schon bald, wem er dieses Unheil zu verdanken hatte. Nur ein einziger war in der Lage, diesen Schatz unbemerkt zu stehlen: Der böse Zauberer Hurunald!
Weitere Textproben aus dem Buch siehe Homepage-Seite dazu bei:
- Gabriele Beyerlein (inkl. Rezensionen)
|
|