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David wollte doch nur dazugehören und nicht als Weichei gelten. Als einer den Schaukelstuhl samt Mrs. Bayfield umkippte, ein anderer ihr die Limonade übers Gesicht schüttete und der dritte ihr schließlich den seltsamen Spazierstock klaute, stand David erst nur fassungslos dabei. Als er Mrs. Bayfield jedoch den 'Stinkefinger' zeigte, schickte sie ihm einen Fluch hinterher. Seitdem läuft für David wirklich alles schief. All das, was Mrs. Bayfield wiederfuhr, passiert nun auch ihm - einschließlich sichtbar werdender Unterhosen ausgerechnet vor jenem Mädchen, mit dem sich David schon seit langem einmal verabreden möchte.
Louis Sachar ist hierzulande nicht zuletzt durch seinen spektakulären Erfolg mit dem Jugendbuch 'Löcher' bekannt geworden. 'Der Fluch' ist im Original bereits 1989 erschienen und belegt einmal mehr Sachars ruhmbegründende Begabung, anhand treffend gezeichneter Charaktere jene Fallhöhen aufzubauen, die für wirksame Situationskomik und einen fesselnden Spannungsbogen unerläßlich sind. So vermag er auch ohne moralinsauren Zeigefinger 'große' Themen wie Schein und Sein, wahre Freundschaft und erste Liebe durchzudeklinieren und wird damit zugleich zum Anwalt und Mutmacher jener Jugendlichen, die den stets nachwachsenden Anhängern des Faustrechts als Zielscheibe dienen müssen. Die bekennenden Leser dieser Altersgruppe werden das Buch lieben.
Weitere Besprechungen zu Werken von Louis Sachar siehe:
Louis Sachar: Der Fluch (2002)
Louis Sachar: Bradley - letzte Reihe, letzter Platz (2003)
Louis Sachar: Schlamm oder die Katastrophe von Heath Cliff (2015)