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Klaus-Dieter Regenbrecht

Antikörper

documentum fragmentum Bd. 2, Tabu Litu Verlag, Koblenz 1986, 166 S., ISBN: 3-925-805-02-8, >>> Amazon
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"Sie blutete aus der Nase. Es sah so aus, als hätten wir beide noch eine Lektion zu lernen, auf die wir beide nicht vorbereitet waren."
ANTIKÖRPER - nicht einfach Gegensätze - bewegt K.D. Regenbrecht innerhalb eines nahezu kreisförmigen Bezugsrahmens. Der Ich-Erzähler Kado beschreibt eine Gruppe von Menschen, von denen zwei vergewaltigt und ermordet werden. Dieser äußere Ablauf der Geschehnisse hält die Geschichte zusammen, macht sie zu einem packendem Krimi. Der nächst engere Ring schließt sich um die mehr als nur bedauernden Empfindungen, die Kado den beiden Opfern entgegenbringt. Sechszehn-, siebzehnjährig entsprachen die spontanen Bewegungen der jungen Frauen seinem Wunschbild von Frau. Im Zentrum aber steht die Gedankenwelt eines 30-jährigen Mannes, dessen Gefühle immer wieder von (männlicher?) Rationalität bedingt und dadurch auch eingeengt sind. Die Geschichte spielt 1976, also in der Erinnerung, die mehr als 10 Jahre zu überbrücken hat. Damit wird die Zeit selbst zum 'Antikörper', ist Teil des Erzählers und hat mit seiner Gegenwart nichts mehr zu tun. Oder doch?
ANTIKÖRPER ist das 2. Buch eines 9-teiligen 'documentum fragmentum', das durch die kommentierende Kunstfigur Atti Bulu zusammengehalten werden soll. Ob das nun Kunst oder nur ein Kunstgriff eines Selbstverlegers ist, der mit Subskriptionsangeboten künftige Projekte bis 1990 vorfinanziert haben will, ist schwer auszumachen. Das erste Buch, ein Gedichtband, birgt eine aus der Not geborene Tugend von akademisch, abstrakten Worthülsen erster Schreibversuche, die viele Seiten füllt, aber wenig aussagt und kaum berührt.
Wenn allerdings die folgenden Bände weiter solche Entwicklungssprünge an inhaltlicher wie formaler Qualität des 2. Buches zeitigen, weren sich die professionellen Verlage noch einmal um den Autoren K.D. Regenbrecht reißen. Inhalt und Ausstattung dieses Buches sind für einen Selbstverleger jedenfalls erstaunlich befriedigend.

Weitere Besprechungen zu Werken von Klaus-Dieter Regenbrecht siehe:
Klaus-Dieter Regenbrecht: Antikörper (1986)
Klaus-Dieter Regenbrecht: Stories (1989)

Buechernachlese © Ulrich Karger


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