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Eine hinreißende Geschichte über Toleranz, die Liebe (nebst sexueller Implikationen) und das Erwachsenwerden ist Simpel von Marie-Aude Murail.
Barnabé wird "Simpel" gerufen, weil er trotz seiner 22 Jahre auf dem geistigen Stand eines 3-jährigen ist. Sein 17-jähriger Bruder Colbert kümmert sich seit dem Tod der Mutter rührend um ihn - nicht zuletzt auch deshalb, weil Simpel vom Vater am liebsten für immer in ein Heim abgeschoben und dort mit Medikamenten ruhig gestellt würde.
Als die Brüder schließlich in eine Studenten-WG einziehen, wird Simpel erst nur als notwendiges Übel angesehen - doch am Ende bilden er und sein Stofftier "Monsieur Hasehase" das Zentrum ihrer Mitbewohner.
Die Autorin treibt dieses preisgekrönte Märchen mit viel Sinn für Situationskomik à la Forrest Gump voran, sodass am Ende kein Auge trocken bleibt.
Weitere Besprechungen zu Werken von Marie-Aude Murail siehe:
Marie-Aude Murail: Von wegen, Elfen gibt es nicht! (2002)
Marie-Aude Murail: Simpel (2007)
Marie-Aude Murail: Über kurz oder lang (2010)
Marie-Aude Murail: Vielleicht sogar wir alle (2012)
Marie-Aude Murail: Blutsverdacht (2012)
Marie-Aude Murail: 3000 Arten Ich liebe dich zu sagen (2015)