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DER GOLDENE RITTER ist ein Märchen für mündige Kinder und Erwachsene.
In bibliophiler Ausstattung und kongenial umrahmt von Julian Jusims altmeisterlichen Illustrationen erzählt Klaus Kordon über Inselbewohner, deren Lebensglück über Generationen hinweg von hartherzigen Tyrannen beeinträchtigt wird. Eines Tages aber prophezeit ein alter Mann die Ankunft eines goldenen Ritters ohne Gesicht, der das Volk aus seiner Not befreien würde. Es vergehen jedoch wieder Jahre über Jahre bis schließlich ein findiger Glockengießer beschließt, seine vom derzeitigen Herrscher entführte Braut zu befreien. Am Anfang gelingt seine Täuschung auch, aber dann ... Als nach vielen Jahren schließlich der prophezeite Geist auftaucht, wird er gleich wieder weggeschickt. Das Volk hat mittlerweile den Spaß am eigenen Lösen seiner Probleme entdeckt.
Der bekannte Berliner Autor hat hier eine pointierte Parabel auf das Entdecken eigener Fähigkeiten und den mühsamen Umgang mit Demokratie verfaßt. Man wünscht ihr, bald Teil des 'gesunden Volksempfindens' zu werden.
Weitere Besprechungen zu Werken von Klaus Kordon siehe:
Klaus Kordon & Peter Schimmel: Die Lisa (1991)
Klaus Kordon: Die Zeit ist kaputt - Die Lebensgeschichte des Erich Kästner (1994)
Klaus Kordon: Adams Apfel (1994)
Klaus Kordon: Lütt Luftballon (1994)
Klaus Kordon: Der goldene Ritter (1996)
Klaus Kordon: 1848 (1997)
Klaus Kordon: Joss oder der Preis der Freiheit (2014)