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Der Peak District liegt unter einer dicken Schneeschicht. Als daraus ein Unbekannter tot geborgen wird, bringt das die erkältungsbedingt dezimierte Dienststelle von Detective Ben Cooper und seiner Vorgesetzten Diane Fry gehörig ins Schwitzen. Denn sie werden bereits sehr von einer Kanadierin beansprucht, die ihren nach einem Flugzeugabsturz verschollenen Großvater rehabilitieren will - und kurz darauf wird noch eine Tote gefunden und ein Baby vermisst …
Nachdem der Debutroman "Kühler Grund" von Stephen Booth bereits zu großen Hoffnungen Anlass gab, ist "Kaltes Grab", der 3. Krimi um das Ermittlerduo Cooper & Fry, als wirklich gelungen anzusehen. Keine kitschig überbordenden Landschaftsbeschreibungen mehr, gelingt es dem englischen Autor in einem von Anfang fesselnd durchkomponierten Plot den Peak District so wohldosiert wie wirksam in Szene zu setzen. Besonders überzeugend sind erneut die eigenwilligen Charaktere seiner Protagonisten - nicht nur die der beiden Ermittler, wiewohl er auch und gerade an ihnen mit gebrochenen Rollenerwartungen spielt. So ist es der untergeordnete Ben Cooper, der eher seiner Intuition folgt, während Sergeant Detective Fry ausschließlich auf Fakten beharrt. In eine beachtliche Tiefe geht dieser Krimi jedoch nicht zuletzt auch dank der Untersuchungen des am Ende des II. Weltkrieges verschollenen Piloten, die wiederum ein faszinierendes Licht auf die in jener Zeit eingewanderte polnische Gemeinde werfen.
In jeder Hinsicht aufs Beste unterhaltend, darf sich Stephen Booth nun durchaus auf Augenhöhe mit einer P.D. James oder eines Ian Rankin sehen.
Wann kommt der nächste Booth?
Weitere Besprechungen zu Werken von Stephen Booth siehe:
Stephen Booth: Kühler Grund (2002)
Stephen Booth: Kaltes Grab (2004)