buechernachlese.de
|
Harry Dickinson hatte auf einem seiner üblichen Spaziergänge die Leiche von Laura Vernon entdeckt. Obwohl nur als Zeuge befragt, gibt er sich verstockter denn je. Der in Ebendale aufgewachsene Detective Ben Cooper kennt Harry und die anderen Einheimischen seit langem und ahnt, dass nicht nur der alte Mann weit mehr zur Aufklärung des Mordfalles leisten könnte. Seinen Intuitionen steht jedoch nicht zuletzt die neue und offenbar sehr ergeizige Kollegin Diane Fry sehr skeptisch gegenüber. Sie glaubt nur an bewiesene Fakten, am besten labor- oder computergestützt. Aber ihren ersten Verdächtigen sprechen die Fakten alsbald wieder frei.
Der Debutroman von Stephen Booth gibt zu großen Hoffnungen Anlaß, insbesondere wenn der englische Autor künftig auch dem terrainsondierenden Eröffnungskapitel mehr Beachtung schenkt und hierin auf kitschig überbordende Landschaftsbeschreibungen des Peak Districts verzichtet, in denen nächtens sattsam bekannte Knochenfingerschatten und andere Stilblüten geworfen werden.
Doch die Dialoge sind von Anfang an stimmig und die z.T. sehr eigenwilligen Charaktere überzeugend gezeichnet. Ab dem 2. Kapitel ist das ganze Buch schließlich derart mitreißend durchkomponiert, dass man "Kühler Grund" gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Nicht nur wegen des spannenden und realistisch in Szene gesetzten Ermittlungsgeschäfts, sondern gerade auch wegen des hintergrundreichen Duos Cooper & Fry, von dem alsbald einer weiterer Fall nachzulesen sein wird.
Weitere Besprechungen zu Werken von Stephen Booth siehe:
Stephen Booth: Kühler Grund (2002)
Stephen Booth: Kaltes Grab (2004)