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Hirten auf dem Felde. Darunter ein alter Mann und sein Enkel. Der Enkel wartet. ER soll kommen, damit er ihm auf der Flöte ein Lied vorspielen und dann von ihm beschenkt werden kann. Die anderen Hirten lachen beide aus ...
Diese bereits 1981 auf der Bestenliste des Jugendbuchpreises von 1981 gelistete Geschichte von Max Bolliger liegt seit 1999 in neuer Bearbeitung und insbesondere mit den Bildern von Stepan Zavrel vor, der 1984 den Österreichischen Staatspreis für Illustration erhalten hat.
Dem Rezensenten ist diese Ausgabe nun zehn Jahre später in die Hände gelangt.
Wer in Schule oder Kindergarten Weihnachtsgeschichten zu erzählen hat, nutzt womöglich nur einen Auszug dieser Adventslegende. Der halbe, um einige "Prophetenworte" erweiterte Text endet dann mit einem "Wie würde ER kommen?" und eignet sich so zur Erörterung jüdischen Wartens auf den Messias und der christlichen Erfüllung dieses Wartens mit Jesus.
Der vollständige Text jedoch geht weiter und lässt den Enkel an die Krippe gelangen und dort dann nur widerwillig sein Lied spielen, um das weinende Jesus-Kind zu beruhigen. Ein schönes Ende, das aber die Antwort nicht in der Schwebe hält und zur eigenen Frage werden lässt.
Vorleseprofis können oder müssen also selbst entscheiden, wie sie dieses Buch einsetzen wollen. So oder so lohnt seine Anschaffung, denn allein die reizvollen Bilder und das Drehen der Frage nach dem "Was bekomme ich zu Weihnachten geschenkt?", hilft in jedem Fall den Blick auf das Weihnachtsfest zu weiten.
Weitere Besprechungen zu Werken von Max Bolliger siehe:
Max Bolliger: Das Hirtenlied (1999)
Max Bolliger: Das Ravensburger Buch der Biblischen Geschichten (1999)