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Isaac Asimov ist vielen als Sience-Fiction-Autor bekannt, zu seinem
über 425 Bücher umfassenden Werk zählen aber auch Sachbücher.
Mit DAS WISSEN UNSERER WELT wird in unserem Sprachraum jetzt ein Nachschlagewerk
von ihm vorgelegt, das in chronologischer Reihenfolge die ERFINDUNGEN UND
ENTDECKUNGEN VOM URSPRUNG BIS ZUR NEUZEIT nachlesbar macht.
Die jeweiligen Jahreszahlen in der Kopfzeile sowie die Namens-und Sachregister
im Anhang erlauben ein schnelles Finden der Antworten z.B. zu der Frage,
wann der erste Farbfernseher entwickelt wurde (1940!). Eine Jahrestabelle
am Anfang läßt die umgekehrte Suchfolge zu: Was geschah im Jahre
soundso?
Sehr flüssig geschrieben bzw. übersetzt, könnte man
das Buch aber auch von vorne nach hinten durchlesen. Knapp und präzise
wird nicht nur das Wann einer Erfindung oder Entdeckung angegeben, sondern
auch der historische Kontext erläutert sowie auf die späteren
Auswirkungen hingewiesen. Politische Ereignisse etc. wurden zur Orientierung
jeweils als "Nachtrag" angehängt. Warum die ersten 4001500 Jahre,
d.h. der Zeitraum von 4000000 v. Chr. bis 1500 n.Chr. lediglich 90 von
628 Textseiten beanspruchen können, erklärt sich einerseits rein
quantitativ - die meisten Erfindungen wurden in den letzten Jahrhunderten
entwickelt - aber I.A. hat auch noch eine andere Erklärung parat,
die er an dem "Ausnahmefall" der Chinesischen Mauer erläutert:
"(..)Thema dieses Buches sind die wissenschaftlichen Errungenschaften,
die unser Leben verändert haben. Was sich in früherer Zeit ereignete,
ist also nur insofern interessant, als es Europa betraf. Das ist keine
Borniertheit meinerseits, sondern eine Entscheidung, die dem Gang der Weltgeschichte
Rechung trägt."
Das Buch ist, was diesen Wissensbereich betrifft, für den Hausgebrauch
und als Geschenk sicherlich sehr sinnvoll einzusetzen und äußerst
preiswert. Schwachstellen, wie z.B. seine von mir zwar geteilten, dennoch undifferenzierten Äußerungen
über Astrologie, die I.A. "als kompletten Unsinn" abtut, und
diejenigen, die heute noch daran glauben, als "ungebildet, naiv und
töricht" abqualifiziert, stehen den löblich unaufdringlichen
Verweisen auf eine zu hohe Technikgläubigkeit gegenüber. Das
letzte Stichwort für das Jahr 1988 lautet konsequenterweise: TREIBHAUSEFFEKT.
Weitere Besprechungen zu Werken von Isaac Asimov siehe:
Isaac Asimov: Das Wissen unserer Welt (1991)
Isaac Asimov: Die Foundation-Trilogie (2000)