buechernachlese.de
|
'Die Science Fiction handelt von der Zukunft, aber sie spricht zur Gegenwart', schreibt Gregory Benford. Kaum ein Genre, das mehr auf Einfallsreichtum und Phantasie setzt als die SF.
Die Anfang der 50er Jahre vorgelegte Foundation-Trilogie von Isaac Asimov, liest sich heute jedoch bestenfalls zwiespältig. (Neben der aufgeführten Lübbe-Sonderneuausgabe, gibt es übrigens auch noch eine von Heyne aus demselben Jahr.) Die Idee eines Psychohistorikers, der die Welten einer Galaxie dank seiner vorausschauenden Berechnungen für die nächsten 10000 Jahre vor dem ultimativen Garaus schützen will, wird weniger in mitreißender Dramaturgie, als in viel zu vielen theorielastigen Dialogen umgesetzt. Dazu Reisen in Lichtgeschwindigkeit, aber Fernsehunterhaltung nur für die Upper-class - vom Frauenbild ganz zu schweigen. Liebhaber solcher Weltbetrachtung wie Gregory Benford, Greg Bear und David Brin schätzen jedoch nicht nur die nochmalige Lektüre, sondern sogar die Weiterentwicklung dieser Stoffvorgabe.
Ihre drei nun komplett auch auf deutsch vorliegenden Romane einer zweiten Foundation-Trilogie gehen zurück an die Anfänge von Hari Seldon und suchen den einstigen 'Wurf' von Isaac Asimov in eine neue, zeitgemäße Plausibilität zu übersetzen. Neben explorierter Computer- und Nachrichtentechnik sind nun auch die Roboter aus Asimovs anderen Werken in die Foundation-Saga integriert. Ein weiterer Vorteil ist die Beschränkung auf eine nicht permanent wechselnde, zur Identifikation besser geeignete Personage, die in ihrer Introspektive weder Ängste noch Sexualität auspart. Dennoch erweist sich schon Benfords Band erneut als sehr thesenlastiges Episoden-Stückwerk - aber wer's mag ...
Weitere Besprechungen zu Werken von Isaac Asimov siehe:
Isaac Asimov: Das Wissen unserer Welt (1991)
Isaac Asimov: Die Foundation-Trilogie (2000)