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Zeitlese | Inhalt / Index |
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Zeitlese ist das Erstlingswerk von Ulrich Karger.
25 Jahre nach seiner Veröffentlichung hatte sich wieder der Karton mit Restexemplaren angefunden, was den Autor wiederum zur Nachbetrachtung anstiftete: "Allein der Titel zeugt von einer gewissen Chuzpe, wie sie nur einem 25-jährigen zueigen sein kann - so der vermeintlich altersweise Blick des inzwischen 50-jährigen, der sich erst wieder erinnern muss, wie dicht gedrängt und sehr vergangen ihm seinerzeit sein bis dahin gelebtes Leben vorkam. Und woraus sonst, wenn nicht aus dem subjektiven Erleben und Einordnenwollen der eigenen Vergangenheit sollten denn solch erste Texte gespeist sein? Heraus aus der Enge dörflich elterlicher Bezüge in eine Stadt, die samt ihren "historischen" Wandlungen längst "meine" Stadt geworden ist und in der ich nun weit länger lebe als zuvor an meinem Geburtsort. Damals noch eingemauert und, im Nachhinein gesehen, doch recht beschaulich, wurde Berlin nicht nur mir zum Reagenzglas, in dem sich alle von der Norm abweichenden Minderheiten zu "bewegenden" Größenordnungen versammeln konnten. War seinerzeit von eigenen Computern und von ihnen angesteuerte Druckern noch nicht einmal zu träumen, begannen sich immerhin schon "Copy-Shops" über das ganze Stadtgebiet zu verteilen. Deren relativ preiswerte Dienstleistung ging einher mit ersten elektrischen Schreibmaschinen, die nunmehr sogar über eine revolutionäre Korrekturtaste verfügten und somit das lästige nachträgliche Bearbeiten eines fehlerhaften Textes mit "Tippex" unnötig machten. Allerorten wurde nur noch von "Papers" geredet, die einem an Unis, bei Demos und von Inis entgegenfluteten. Sich als literarischer Autor zu veröffentlichen oder zumindest zu vervielfältigen, war jetzt ebenfalls ein Leichtes - mit allen Vor- und Nachteilen, die durch die heutigen Möglichkeiten ums X-fache gesteigert werden. An meine Zeitlese wäre jedenfalls ohne diese technischen Fortschritte nicht zu denken gewesen. Spontan, ohne redaktionelle oder sonstige "Behinderung" konnte ich mein erstes eigenständiges "Buch" herausgeben bzw. nach Erstellung einer Vorlage wegen der wuchernden Copy-Shops preiswert drucken und heften lassen - leider auch mit dem Ergebnis einer losen Seite 34, die nachträglich noch ins Heft eingelegt werden musste. Dieses Druckwerk an Zeitungen zur Besprechung zu schicken, traute ich mich zwar noch nicht, aber nichtsdestotrotz gab es Buchhändler, die mir auf Kommissionsbasis Exemplare abnahmen - und sie sogar verkauften. Und natürlich wurden auch Bekannte und Verwandte genötigt, zumindest der Hoffnung auf einen werdenden Autor Rechnung zu tragen. Einige der Gedichte haben für mich noch heute Bestand, lösen kein peinliches Berührtsein über formale und inhaltliche Ungereimtheiten aus - bei so manchem anderen ist es gewiss keine Koketterie, sie unter "Jugendsünde" abzuhaken. Und so gesehen hat der Titel dann doch wieder Gültigkeit: Aus heutiger Sicht wird mir dieses Heft zur Zeitlese der eigenen Jugend in damaliger, vorhistorischer Zeit ... Eingeteilt in vier Blöcke beginnt der erste mit albernen Reimereien um schließlich das Fehlen oder das Erleben von ersten Lieben zu beklagen oder zu feiern. Zum Ende hin wuchern dann die Binsen idealistischer Gesellschaftskritik, die alle sehr wahr und banal aber eben auch noch von einem Elan sind, der meine zunehmende Altersmilde neidisch werden lässt. Ob das heute - abgesehen von bibliophilen Raritätensammlern - auch noch andere interessiert?" Ulrich Karger, 2007
Seite / Titel 8 Zeitlese 11 Weislich-Dümmliches 11 ... auch wahr 12 Dramatik eines Wintermorgens 13 Besinnliches 14 Zufriedener Bauch 15 Strandeinlagen 16 Es ist nichts 19 Monolog mit mir 22 Kuckst aus dem Fenster 23 Worte quellen 24 Wäre so ... 26 Keine Ode 27 Marionetten-Elegie 29 Über Rosinen 31 S'riacht * 33 April * 37 (Liebes-) Gedichte 38 Im Café * 39 Kurzer Abschied 40 Denkmäler 41 Damals .. in Frankreich 42 Beiseite gelegt 43 Leicht wie Federn 44 Unfaßbar 45 Eiderdaunen 46 Land von "Ich und Du" 47 Elend ruhig 48 (Be-)Stimmungen 49 Verständigung 53 Auslöser 54 Disco 56 Schon vergessen 57 Nabelschau 59 Angst 60 Fieber 62 Weihnachtszeiten 64 Vierundzwanzigsterzwölfter 65 Dem "Klein-Geist" * [in bairischer Mundart] |
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