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Der 200. Todestag ist ein so guter Anlass wie jeder andere, um sich Friedrich Schiller anzunähern. Der "Insel-Almanach auf das Jahr 2005" tut dies, indem sein Herausgeber Hans-Joachim Simm eine illustre Autorenschar nebst einer Autorin versammelt hat, um in 15 größtenteils bislang unveröffentlichten Beiträgen einige Teil- und Nebenaspekte dieses "Dichterfürsten" zu beleuchten. Das beginnt mit frühesten Copyright-Fragen, wenn Siegfried Unseld auf "Das Briefgespräch zwischen Goethe und Schiller" eingeht, und endet mit Christoph Michel "Nänie - Vaterland - Magnificat", die Goethes Trauer um Schiller erörtert. Dazwischen werden u.a. "Die Eltern des Dichters" (Siegrid Damm) und "Schillers Mädchen und Frauen" (Norbert Oellers) und von Durs Grünbein und Albert Ostermaier die Fortschreibungen "Drei Erinnerungsstörungen", "Moors Moral" und "autodafé" vorgestellt. Weitere Autoren sind Friedrich Dieckmann, Wolfgang Frühwald, Rüdiger Görner, Jochen Schmidt, Volker Braun, Adolf Muschg, Dieter Borchmeyer, Klaus Lüderssen und Stephan Füssel, denen allen zusammen ein instruktives Kreisen um den heißen Brei gelingt, weil es auch wieder auf das eigentliche Werk Schillers neugierig zu machen vermag.
Es wäre aber kein "Insel-Almanach" wenn hier nicht auch auf andere Schwerpunkte des Verlages eingegangen würde. So finden sich vor dem Anhang mit Nachweisen, Anmerkungen und einem Veröffentlichungsverzeichnis zu Schiller auch ein Beitrag zu den unterschiedlichen Übersetzungen von Tausendundeine Nacht (Wiebke Walter) sowie einer zu Indien an der Schwelle zum "Indischen Zeitalter" (Martin Kämpchen).
Weitere Besprechungen zu Werken von Hans-Joachim Simm siehe:
Hans-Joachim Simm (Hrsg.): Friedrich Schiller (2005)
Josef Jeschke und Hans-Joachim Simm (Hrsg.): Kalender für das Jahr 2010 (2009)