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Josefa und Sara haben einander "ewige" Freundschaft gelobt. Und
Sara hält ihr Versprechen, obwohl sie bei einem Verkehrsunfall getötet
wurde. In das Haus von Saras Eltern ziehen Cecilie und Ihre Mutter Ida.
Auch Cecilie hört und sieht Sara, dennoch dauert es eine lange Zeit
bis sie auch Josefas Vertraute werden kann. Die Ebene der knallharten Realität,
in der die Lieblosigkeit vieler Eltern sich oft in der Grausamkeit ihrer
Kinder fortsetzt, verwebt sich in dieser Geschichte mit dem kindlich-phantastischen
Rückzug ins Innere. Josefa hat Angst, daß Maren recht behält,
wenn sie vor den anderen behauptet, sie sei genauso verrückt wie ihre
Mutter. Die wurde in eine Heilanstalt eingeliefert, nachdem sie Josefa
beinah mit einem Messer erstochen hätte. Josefas Vater ist nur zum
Wochende da und überläßt das Kind seiner Einsamkeit und
der Angst vor dem Leben. Wohl nur ein Erwachsener könnte einwenden,
dieses Buch sei viel zu schonungslos für Kinder ab 10 Jahren, aber
das ist "natürlich" ein Trugschluß. Solange Kinder mit
einer Erwachsenenwelt konfrontiert werden, die einem die Haare zu Berge
stehen läßt, ist das offene Zeugnis davon noch das beste Gegenmittel.
Was uns Erwachsene wie eine Gespenstergeschichte anmutet, ist in Wahrheit
eine kindlich-geniale Sichtweise, die am Ende nicht nur für die Geschichte
von Sara und Josefa, sondern auch vielleicht für die lesenden Kinder
und Eltern eine hoffnungsvolle Lösung zuläßt.
Neben den einfühlsamen Übersetzungen von Gabriele Haefs sind
außerdem die außergewöhnliche Qualität von Einband,
Druck und Illustrationen dieser beiden Lizenzausgaben bemerkenswert.
Weitere Besprechungen zu Werken von Haege Follegg Pedersen siehe:
Haege Follegg Pedersen: Die Andere in Saras Garten (1989)
Haege Follegg Pedersen: Klas und Kim (1991)