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Büchernachlese-Extras: Walter Moers | Questen, Kobolde & Zauberer

Walter Moers

Die Stadt der träumenden Bücher

Roman. Piper Verlag, München 2004. 463 Seiten. 24,90 Euro. ISBN: 3-492-04549-9, >>> Amazon
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Nach "Ensel und Krete" hat sich Walter Moers erneut als Herausgeber, Übersetzer und Illustrator des zamonischen Dichterdrachen Hildegunst von Mythenmetz ins Zeug gelegt. Dessen Roman "Die Stadt der träumenden Bücher" ist zum einen Entwicklungsroman, der auf die Anfänge dieses Dichterdrachen verweist und zugleich ist es ein, nein das Buch über alles, was mit Büchern im Allgemeinen und im Besonderen und im sehr Besonderen zu tun hat. Denn dieser Roman ist natürlich auch ein Abenteuerroman, der keineswegs die Gefahren verharmlost, die von - im Wortsinn - bissigen wie giftigen Büchern ausgehen können. Oder von Dichtern oder von Buchliebhabern oder ihren Verlegern oder Buchjägern …
Hier fängt die Geschichte an. Hildegunst von Mythenmetz entdeckt in den Hinterlassenschaften seines Dichterpaten Danzelot von Silbendrechsler ein Manuskript überwältigender Güte, dessen Autor und Entstehungszeit jedoch unbekannt ist. Hildegunst macht sich in die Stadt Buchhaim auf, um das Rätsel zu lüften. Doch alsbald gerät er in die Fänge von Phistomefel Smeik, einmal mehr eine Haifischmade, die den Helden dieser Geschichte vor ein eigentlich absolut unüberwindliches, um nicht zu sagen, völlig aussichtsloses Problem der Existenzerhaltung stellt. Doch - frei nach Dölerich Hirnfidler - O Wunder, Hildegunst erfährt wider Erwarten Rettung auf Rettung …
Dem Leser dieser Welt wird so manche Figur bzw. deren von den Buchlingen zitiertes Werk nicht ganz unbekannt sein. Goethes allzu ruhige Wipfel scheinen ebenso kenntlich auf wie Cornelia Funkes "Tintenherz"-Motiv, von Büchern verschlungen bzw. hineingelesen werden zu können.
Erneut erweist sich Walter Moers als fulminanter, ja wohl derzeit konkurrenzlos einzigartiger Fabulierer, wogegen das Ausloten so manches Nobelpreisträgers von lediglich einem "pikaresken" Motiv geradezu armselig wirkt. Ein Laptandidel Latuda, der kritische Erzfeind Hildegunsts würde zwar behaupten, dass die ständigen Exkurse, so fabelhaft sie auch sind, zuweilen arg den Lesefluss stocken, anstatt ihn wie in den früheren Werken voranzutreiben …
Wer jedoch ein echter Bibliophiler und Kenner der Materie ist, wird dieses Buch gerade wegen seiner Exkurse lieben und es auf seine eigene "Goldene Liste" setzen.

Weitere Besprechungen zu Werken von Walter Moers siehe:
Büchernachlese-Extra: Walter Moers

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