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Tim Markham, der Chef einer großen Krankenversicherungsgesellschaft wird beim Joggen von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Nach anfänglicher Stabilisierung stirbt er noch am selben Tag im versicherungseigenen Krankenhaus. Am nächsten Morgen sind auch seine Ehefrau und die drei Kinder tot. Allesamt erschossen. Eine Verzweiflungstat? Doch dann gerät ein Arzt in Verdacht, Markham eine Überdosis verabreicht zu haben. Der Arzt nimmt sich Dismas Hardy zum Anwalt, und diesmal wird die Freundschaft zwischen Hardy und dem untersuchenden Lieutenant der Mordkommission auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Denn Abe Glitsky ist von der Schuld des Arztes absolut überzeugt.
'Der Schwur' ist der dritte auf deutsch vorliegende Justizthriller mit dem eigenwilligen Gespann Hardy und Glitsky. Ehemals Polizeikollegen, stehen die beiden Mittfünfziger jetzt zwar auf den gegenüberliegenden Seiten des Rechtssystems, vertrauen aber nach wie vor auf die Cleverness und Unbestechlichkeit des anderen. Zusammen mit anderen Freunden, wie z.B. einem im Rollstuhl sitzenden Journalisten, vermochten sie sogar die Karriere einer korrupten Bezirksstaatsanwältin zu beenden. Auch diesmal geht es nicht nur um die Aufklärung eines Mordfalles, sondern zugleich um ein Krankensicherungssystem, das mit unlauteren Mitteln Kosten einzusparen sucht. Abgesehen von der sich kontinuierlich weiterentwickelnden Personage, die mit ihren ironischen Spitzen untereinander zuweilen an die schmerzlich vermißte Detective-Rockford-TV-Serie mit James Garner erinnert, werden die Romane von John T. Lescroart auch stets von höchst aktuellen Gesellschaftsthemen getragen und gleichen darin ein wenig denen von Grisham. Doch im Gegensatz zu dessen letzten Titel (Der Richter), setzt 'Der Schwur' das überzeugend spannungsgeladene Niveau seiner Vorgänger-Romane fort und läßt einen nach der letzten Seite schon auf den nächsten warten.
Weitere Besprechungen zu Werken von John T. Lescroart siehe:
John T. Lescroart: Der Schwur (2002)
John Lescroart: Dünnes Eis (2007)