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In "Die Heimsucher" sind 14 kurze Erzählungen à etwa 25 Seiten von Véronique Bizot versammelt.
Unter Überschriften wie "Die Gärtner", "Das Hochhaus" oder "Auf dem Land" wird aus jeweils sehr unterschiedlichen Ich-Perspektiven von den Mechanismen und Dynamiken beim Aufeinandertreffen mit anderen Menschen erzählt. Dabei kommt es auch zu Metamorphosen und Bizots Figuren wandeln ihre zuerst gesetzten Vorzeichen ins Gegenteil - Abgründe tun sich auf. Distanziert (und spröde) genug, um stets in den Beschreibungen äußerst präzise zu sein, entwickelt die Autorin eine Nähe zu ihren Gegenständen, die an Grenzen geht bzw. aufzeigt, dass unter Menschen gewisse Grenzen trotz aller Nähe unüberwindlich bleiben. Das ist im umfassenden Wortsinn merkwürdig und nicht selten auch komisch - zumindest für Leser mit Sinn für schwarzen Humor. Dies auf Deutsch auch so nachvollziehen zu können, ist nicht zuletzt den beiden Übersetzern zu verdanken, deren Leistung für die Werke Bizots einmal mehr als "kongenial" auszeichnen ist.
Und so sind auch diese Erzählungen ein brillantes Beispiel dafür, dass Bizots "literarische" Sprachregelung auf höchst unterhaltsame Weise dem Vielschichtigen in der Betrachtung unserer Spezies Rechnung zu tragen vermag. Und dafür bereits ebenso zu Recht mehrfach ausgezeichnet wurde.
Auf diesem Niveau ein rares Lesevergnügen!
Das Ende der Lektüre wird immerhin versüßt mit der Ankündigung einer noch ausstehenden Romanübersetzung für 2016 …
Weitere Besprechungen zu Werken von Vèronique Bizot siehe:
Vèronique Bizot: Meine Krönung (2011)
Vèronique Bizot: Eine Zukunft (2012)
Vèronique Bizot: Die Heimsucher (2015)
Vèronique Bizot: Menschenseele (2016)
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