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NEUN JAHRE hat es gebraucht, bis deutschsprachige Leser endlich wieder einen weiteren Band um den Zauberer Skeeve und seine Chaos GmbH in der Hand halten können.
In der Hauptsache erzählt in "Den letzten beißen die Dämonen" Guido, einer der beiden Leih-Leibwächter des Syndikats, wie er seinen Boss zu schützen und sich dem Eifer seiner beiden Kolleginnen Pookie und Spynne zu erwehren hat, und erst zum Ende hin kommt Skeeve selbst zu Wort. Er steht hier immer noch vor dem Dilemma, entweder die Königin Schierlingsfleck zu heiraten oder alleine das Königreich Possiltum beherrschen zu müssen. Notwendige Steuererhöhungen drohen nun eine Rebellion auszulösen …
Auch in diesem Band blitzt der Pionier des SF-Humors immer wieder mit seiner kunstvoll strukturierten Albernheit auf, aber dazwischen wirkt das Ganze wie der Extrakt eines mehrmals aufgegossenen Teebeutels. Robert Asprin hat(te) wohl keine rechte Lust mehr. "Den letzten beißen die Dämonen" liest sich insbesondere zum Ende hin eher fragmentarisch als vollendet - oder wurde hier das vorletzte Kapitel versehentlich mit dem letzten vertauscht? Schuld daran die Chaos GmbH?
In seinem Vorwort erklärt Asprin denn auch, dass mit diesem Band der 12. und letzte Band dieser Reihe vorläge, allerdings "das Ende einer Ära auch den Beginn einer neuen" bedeuten würde. Was immer das heißen mag - ohne diesen 12. Band wäre wenigstens noch die Hoffnung geblieben. Nein, befriedigend ist so ein Ende trotz des 20-seitigen angefügten lexikalischen Anhangs nicht.
Aber wer weiß, vielleicht sorgen ja die freigesetzten Kräfte der Chaos GmbH für neuen Druck auf das Kreativcenter des Herrn Asprin …
Weitere Besprechungen zu Werken von Robert Asprin siehe:
Robert Asprin: Ein Dämon wollte Hochzeit machen (1995)
Robert Asprin: Den letzten beißen die Dämonen (2004)