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Der Titel INSELN DES CHAOS verweist auf Fixpunkte innerhalb eines Mandelbrot-Musters, die einen in unendlich kleiner werdende, immer wieder neue Paradoxien chaotischer Ordnungen versinken lassen. Fünf Jahre lang hat man Lucas Kendrik unter Drogen gehalten. Er war Teil eines wissenschaftlichen Forschungsprojekts, das seinen Initiatoren über den Kopf gewachsen ist. Nun ist Kendrik geflohen - zusammen mit den Disketten, die das Experiment dokumentieren. Kurze Zeit später sieht sich Kendriks Frau Nell, die das Verschwinden ihres Mannes stets ihm selbst angelastet hatte, plötzlich einer Mordanklage ausgesetzt. Bei ihrer letzten Begegnung versucht Lucas alles zu erklären. Dann ein Schuß und Lucas stirbt vor Nells Augen. Nell muß nicht nur das Gericht, sondern zuallererst ihre Anwältin überzeugen - die Indizien gegen Nell sind erdrückend.
Die ersten 300 Seiten lesen sich wie ein Thriller von Grisham, für die Seiten danach könnte Stephen King Pate gestanden haben. Kate Wilhelm ist eine Altmeisterin der SF-Literatur, die es versteht, mit sparsam dosierten Effekten den realen Alltag in eine mögliche, kaum hoffnungsfroh stimmende Zukunft zu übersetzen.