Scott Turow

Die Erben des Zeus

Während Paul Gianis als erfolgreicher Anwalt gute Aussichten für die Wahl zum Bürgermeister hat, steht sein Zwillingsbruder Cass kurz vor der Entlassung aus dem Gefängnis. Er hatte wegen des Mordes an seiner Verlobten Dita Kronon ganze fünfundzwanzig Jahre eingesessen. Doch ihr Bruder Hal Kronon will jetzt prüfen lassen, ob Paul ebenfalls an dem Mord beteiligt war. Und als vermögender Immobilientycoon verfügt er über mehr als ausreichend Mittel, auch sämtliche Medien an seinem Vorsatz teilhaben zu lassen …
Scott Turow inszeniert in "Die Erben des Zeus" einen Thriller, der als Verwirrspiel auf gleich mehreren Ebenen überzeugt. Seine Protagonisten mit Namen der griechischen Mythologie zu kennzeichnen, unterstreicht ironisch einen Rachefeldzug, für den bereits Zeus(!) Kronon als Vater von Dita und Hal den Anfang gesetzt und den ersten Schatten auf zwei frisch aus Griechenland eingewanderte und seinerzeit noch befreundete Familien geworfen hat.
Eingängig übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, besticht dieser Roman durch seinen die Intelligenz nicht unterfordernden Aufbau und geschickt verwobene Erzählfäden, die neben einer wohltuenden Sprachregelung ein differenziertes Schlaglicht auf das Justizwesen in den USA unter dem Vorzeichen des nur Allzumenschlichem werfen.
Sehr zu empfehlen!