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VS ist die Abkürzung für den 'Verband deutscher Schriftsteller', der sich als Teil der IG Medien dem 'gewerkschaftlichen Grundgedanken der Solidarität verpflichtet' fühlt. Anstatt der hemmungslosen Konkurrenz das Wort zu reden, folgt das VS-Handbuch denn auch der Überlegung: 'Wir können als Autoren gar nicht genug informierte, erfolgreiche, zu vernünftigen wirtschaftlichen Bedingungen arbeitende und auf solcher Grundlage nach Qualität strebende Schriftsteller jedweden Genres und jeder Disziplin neben uns haben, damit es allen Aspiranten besser geht.'
Im mehr als die Hälfte umfassenden ersten Teil sind prägnante Informationen unter gut 130 alphabetisch geordneten Stichwörtern nachzulesen. Prägnant meint nicht zuletzt einen Umfang von nur einer halben bis zu maximal fünf Seiten pro Stichwort. Manches ist damit durchaus ausreichend abgehandelt, anderes muß sich in nützlichen Hinweisen auf andere Verzeichnisse oder Datenbanken erschöpfen. Zu bemäkeln sind jedoch die im Stichwortindex fehlenden Seitenzahlangaben. Noch dazu wenn man sich endlich das Stichwort 'Lesung' erblättert hat und dort wiederum nur auf die Stichwörter 'Autorenlesung' und 'Lesehonorar' stößt.
Im zweiten Teil geben 15 'gestandene' Autoren und Autorinnen wie Irmela Brender oder Felix Huby 'Tips aus erster Hand'. Ihre zum Teil kontroversen Essays zu handwerklichen, marktorientierten oder neue Medien betreffenden Aspekten der Schriftstellerei regen gewiß auch noch 'alte Hasen' an, zum Beispiel über bislang ungenutzte Möglichkeiten des Internet nachzudenken.
Ein Quellenverzeichnis sowie ein Anhang mit Normverträgen und einem kleinen Adressenverzeichnis wichtiger Institutionen runden dieses Handbuch schließlich ab.
Fazit: Nicht nur Anfänger können sich mit diesem ambitionierten Nachschlagewerk so manchen Umweg ersparen. Sachkundig und mit einem guten Schuß Selbstironie werden hier genau die ernüchternden Fragen angegangen, die für den Beruf des Schriftstellers unabdingbar sind.