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An Klaus Staecks Arbeiten als Bildender bzw. "plakativer" Künstler
reibt sich eine breit-deutsche Öffentlichkeit. Man denke nur an den
"Bonner Bildersturm der CDU" anno 1976, als Staecks ausgestellte
Plakate von CDU-Abgeordneten heruntergerissen wurden. Seine sich querstellenden,
Denk- und Herzhorizonte eröffnenden Arbeiten der letzten 30 Jahre
setzen noch immer nicht die Patina des Vergänglichen an. So auch jene
von 1971: "Die Reichen müssen noch reicher werden. Deshalb CDU".
Oder die Deutschlandfahne mit Banane und Bockwurst, oder das gelb-grundige
Warnschild "Vorsicht Kunst!" oder, oder, oder.
Letztes Jahr nun
erfüllte sich für Staeck ein Traum. Pikanterweise hatte er das
einer CDU-wählenden, mittelständischen Unternehmerin zu verdanken.
Anläßlich eines Firmenjubiläums stellte Petra Reum-Mühling
Staeck die Produktionshalle ihrer Stanzerei als Ausstellungsfläche
zur Verfügung. An zehn Wochenenden besuchten rund 4000 Interessierte
seine Gesamtschau, dazwischen wurde inmitten Staeck'scher Plakate und Installationen
der Arbeit nachgegangen. Dokumentiert und mit Genuß nachzublättern
ist das Ganze jetzt in einem Fotobildband.
Drei Text- bzw. Redebeiträge
runden es trefflich ab, insbesondere jener, in dem sich Staeck auch widerborstig
über die Querelen "seiner" SPD und die Standortklage ausläßt.
Etwas zu rund ist dann allerdings der 12-seitige Abdruck der wohlmeinenden
Presseechos geraten. Da hätten vielleicht Interviews mit der Über-den-Schatten-Springerin
Reume oder mit den ArbeiterInnen ihrer Firma für Staeck gemäßere
Kanten sorgen können.