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Dava Sobel

Längengrad

Die wahre Geschichte eines einsamen Genies
Berlin Verlag, Berlin 1996, 239 S., ISBN: 3-8270-0214-1, >>> Amazon
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Man sagt ja gerne und oft zu Recht, daß Bücher den Horizont erweitern. Nicht nur metaphorisch sondern buchstäblich gilt das jedenfalls für Dava Sobels historisch belegte Geschichte vom LÄNGENGRAD.
Sauber recherchiert und ohne jeden Schnörkel erzählt, packt sie einen von der ersten bis zur letzten Seite - gerade weil man vielleicht den schulischen Geschichts- und Erdkundeunterricht noch als lästige Auswendiglern- und Gähnnebenfächer in Erinnerung hat.
Während die Breitengrade inklusive des Äquators bereits seit fast zweieinhalbtausend Jahren aus der Beobachtung der Himmelskörper abgeleitet werden können, war und ist der Urmeridian, d.h. der Null-Längengrad eine willkürliche Festlegung des Menschen. Seit 1884 zieht er sich international verbindlich durch die kleine Stadt Greenwich, was wider Erwarten durchaus praktischen Vernunftsgründen entspricht.
Wie aber konnte man sich von so einer gedachten Linie auf hoher See "weiterhangeln"? Zwei Möglichkeiten schienen am erfolgversprechendsten: Die Bestimmung der Position des Mondes, die allerdings permanent wechselte, und die Zeitmessung. Ersteres erforderte langwierige und komplizierte Berechnungen, letzteres eine Uhr, die auf dem Meer trotz Schaukelbewegungen, hoher Luftfeuchtigkeit und starken Temperaturschwankungen höchstens eine ½ Sekunde pro Tag "falsch" gehen durfte. Nachdem es einmal mehr auf Grund eines tragischen Navigierfehlers zur Katastrophe kam, setzte man 1714 einen immensen Geldpreis aus, um endlich eine Lösung zu finden. Warum John Harrison dann den Preis und die Anerkennung für seine Leistung nicht 1737 sondern erst 1773 erhalten hatte, ist der hanebüchene Höhepunkt dieser Geschichte.

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