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Es beginnt mit einem 'antipädagogischen' Hinweis: 'Dieses Buch ist kein Handbuch über Ethik für junge Menschen. (..) Sein Ziel ist es nicht, 'richtig' denkende Bürger hervorzubringen (noch viel weniger 'falsch' denkende), sondern die Förderung der Heranbildung selbstständig denkender Menschen.'
Im Original bereits 1991 erschienen, liegt Fernando Savaters 'Tu, was du willst' nun endlich auch bei uns als preiswertes Taschenbuch vor. Der renommierte Philosoph wendet sich hierin in bewährter Tradition direkt an seinen fünfzehnjährigen Sohn, mit der Vorgabe, dass dieser so ein Buch lesen kann, wann und wie er will und dabei nicht, wie im unmittelbaren Gespräch, ein interessiertes Gesicht aufsetzen und insgeheim ans verpaßte Fernsehprogramm denken muß. Diese Vorgabe würde jedoch schnell wirkungslos verpuffen, verstünde Savater es nicht, seinen lockeren, situationsbezogenen Ansatz auch bis zur letzten Seite durchzuhalten.
In neun Kapiteln plus Pro- und Epilog gelingt es ihm, insbesondere die 'Freiheit' mit ihren vielfältigen Entscheidungsmöglichkeiten und Fragestellungen (nicht nur) für Jugendliche sehr anschaulich und gut nachvollziehbar durchzudeklinieren. Jedes Kapitel endet zudem mit 3, 4 Zitaten aus der Weltliteratur, die weitere Neugier aufs Selbernachdenken machen werden.
Und das Ziel? Die Freude an einem guten Leben!