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Diana O'Hehir

Ich wünschte, der Krieg wär zu Ende

Roman. Goldmann Tb Verlag, München 1987, 254 S., ISBN: 3-442-08651-5, >>> Amazon
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Eine Zugfahrt von Kalifornien nach Washington - kein ungewöhnlicher Rahmen für einen Roman. Dennoch, wer einmal mit der i9-jährigen Helen zugestiegen ist, begleitet sie auf ihrem Weg bis zum erlösenden Ende. Das, den amerikanischen Alltag bestimmende Kriegsgeschehen von 1944 bildet den Hintergrund für die Suche nach der Person, die Helens Leben nachhaltig beeinflußte: Helens Mutter. In Rückblenden, die nicht 'literarisch' aufgesetzt, sondern homogen in den Fluß der Erzählung eingepasst sind, deckt die Autorin Diana O'Hehir das widersprüchliche Bild einer Mutter-Tochter-Beziehung auf. Ohne Pathos und Rührseeligkeit erinnert sich Helen z.B. wie Ihre Mutter sie als Kleinkind aus dem Meer rettete, obwohl sie selbst nicht schwimmen konnte und stellt diese Begebenheit in Relation zu den Erfahrungen ihrer Jugend, wenn sie nun auf die Alkoholsüchtige Mutter aufpassen, die Mutter suchen und retten muß, weil diese offenbar schon wieder in Schwierigkeiten geraten ist.
Verantwortungsgefühl, aber mehr noch die Angst, selbst einmal so lebensunfähig wie die Mutter zu werden, treiben Helen zu der Suche an und zugleich in die Arme des ehemaligen Liebhabers ihrer Mutter ...
Außer der Schwester Helens versteht keiner diese Suche, nach dem Motto: Die Toten soll man ruhen lassen. Auch der Liebhaber O'Connor versteht es nicht, läßt sie aber weiterziehen, nachdem er merken mußte, daß er gegen den starken Willen Helens selbst mit seinem irischen Temperament nichts verbiegen kann.
Die Geschichte hält eine/n bis zum Schluß in Atem, umschifft die Autorin doch jedesmal sehr geschickt die zahllosen moralinsauren Klippen solch einer Thematik und findet mit bestechenden Sinn für Realität und ihr innewohnender Situationskomik zu einem überraschenden, aber letztlich folgerichtigen Ende.
Für Leute mit Familiensinn und andere, die ihre Familie zum Teufel wünschen, das ideale Geburtstagsgeschenk.

Buechernachlese © Ulrich Karger


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