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In Deutschland leben derzeit ca. 7,3 Mio Mitbürger ausländischer
Herkunft - teils mit fremden Pass, teils mit zwei Pässen und z.T.
auch bereits als "Eingebürgerte" ausschließlich mit deutschem
Pass. Doch Ende letzten Jahres wurde eine beispiellose Unterschriften-Kampagne
gegen die "doppelte Staatsbügerschaft" inszeniert und selbst
Menschen, die sich bislang als "an sich tolerant" und "ausländerfreundlich"
verstanden, begannen sich über die durch Ausländer bedingte Kriminalität,
die Überfremdung in den Schulen etc. zu "sorgen".
Inwieweit hier Ursache und Wirkung verwechselt wurden und werden, ist
nun in einem sehr informativen Buch nachzuvollziehen. Der schwäbische
Bundestagsabgeordnete der "Bündnisgrünen" Cem Özdemir
weist in Zusammenarbeit mit Bernd Knopf und Jürgen Gottschlich sehr
eingängig die gut 150-jährige Tradition einer haus- bzw. landesgemachten
Problematik nach, die einen mal zynischen mal bigotten Umgang mit "Nicht-Blutsdeutschen"
pflegt. Im zweiten Teil erläutert "Currywurst und Döner" die
Möglichkeiten und Risiken im unvermeidlich noch weiter wachsenden
Zuzug fremder Menschen und macht klar: "Wenn man es negativ formuliert,
ist es der Preis des Reichtums einer Region. Positiv formuliert, ist es
die Chance zu neuem kulturellen und letztlich auch materiellen Reichtum."
Sprachlich straff und im Anhang sauber quellengeschieden, wird hier
u.a. auch Huntingtons "Kampf der Kulturen", wonach der Islam der
Hort allen Übels sei, ad absurdum geführt. Wer seinen Kopf nicht
in den Sand stecken will, kommt an diesem instruktiven Diskussionsbeitrag
nicht vorbei.