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"Ich erwarte den Fürsten der Dunkelheit, und Sie sind irgendwie
so ... wie Ramsch, würde ich sagen."
"Wie die Seele, so der Teufel", sagte er. "Kommen wir zum
Geschäft."
So endet eine der gut 90 Kurz-und Kürzestgeschichten von Slavomir
Mrozek. Die im Diogenes Verlag erschienenen GEHEIMNISSE DES JENSEITS sind
Teil der Gesammelten Werke dieses polnischen Autoren und belegen dessen
Arbeiten aus den Jahren 1986-1990. Obwohl er bereits 1968 in Paris politisches
Asyl beantragt hatte, sind Mrozeks Prosa- und Theaterstücke auch noch
für diesen Zeitraum von den diktatorischen Beengungen seiner einstigen
Heimat geprägt. Ähnlich wie einst Eugen Roth in seinen "Ein Mensch"-Gedichten
läßt Mrozek z.B. einen Ich-erzähler in der Manier eines
Schweijk immer wieder "den Präsidenten" ins Leere laufen und entlarvt
ihn als besiegten Sieger. Auch wenn das an der Situation des Ich-Erzählers
nichts ändert, weiß er sich wenigstens als Zeuge der nachgewiesenen
Idiotie dieser Metapher eines Vorgesetzten. Der Wahnsinn, die Unvernunft,
das Absurde seiner (unserer) Umwelt spottet eigentlich jeder Beschreibung,
Mrozek aber gelingt es 90 mal die achso gutgeölten Abläufe dieser
Attribute ins Stocken zu bringen, sie kenntlich zu machen, und zwar am
liebsten bei denen, die uns ganz nah sind, die wir selber sein könnten,
wenn's natürlich nicht immer der andere wäre.
So unüberschaubar
die Verflechtungen der Übermächtigen sind, am Ende der Hühnerleiter
bleiben die Rituale der Hackordnung unter uns Menschen doch immer gleich.
Um dieses ewig gleiche und eigentlich doch offenkundige Trauerspiel nicht
nur sichtbar, sondern mit Genuß an der Sprache bewußt zu machen,
leben Mrozeks Geschichten z.T. auch von Abflügen ins Surreale, die
einen umso heftiger wieder auf der Erde landen lassen. Aber ganz egal,
in welchem Kontext seine Prosa auch spielt, die nadelfeinen Spitzen seinen
Pointen sind stets in der Lage die dickste Haut zu durchdringen. Also gönnen
Sie sich was!