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Büchernachlese-Extra: Michael Ende

Friedhelm Moser

Jim Knopf und die sieben Weisen

Philosophische Einführung in den Lummerländischen Lokomotivismus
Eichborn Verlag, Frankfurt 1996, 128 S., ISBN: 3-8218-3452-8, >>> Amazon
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Selten genug, daß man beim Picken im alljährlich wachsenden Bücherberg etwas findet, das einen sowohl in ironiegeladender Spannung hält, mit erkenntnisreichen Überraschungen aufwartet und auch noch sprachlich sauber formuliert ist. In der Sekundärliteratur erwartet man diese Verknüpfung positiver Eigenschaften am allerwenigsten. Friedhelm Moser hat sich nun aber auch einen besonderen Gegenstand zur Erörterung gewählt: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer. Was bislang nur der Intuition von Kindern zugutekam, soll nun auch den Intellekt der Erwachsenen erhellen. Mosers philosophische Einführung in den Lokomotivismus erweist sich dabei als ein Hohes Lied auf die knappe Formulierungskunst seiner Protagonisten. Wenn Kant wissen will: "Wie sind synthetische Urteile a priori möglich?", heißt es bei Jim Knopf in kristallener Klarheit: "Was is' denn?"
Obwohl Lummerland nur fünf Bewohner hat, findet Moser auf dieser zwischen Utopia und Liliput gelegenen Insel alles Wesentliche, was nach Platon einen Staat ausmacht. Allein um das Verhältnis zwischen Emma, der Lokomotive und Lukas, dem Lokomotivführer zu bestimmen, sind La Mettrie, Erich Neumann und Ernst Bloch zu zitieren. Dabei zeugt der Titel des Ganzen von wahrer Bescheidenheit: JIM KNOPF UND DIE SIEBEN WEISEN. Tatsächlich belegen nicht weniger als 53 PhilosophInnen die Komplexität des Lokomotivismus. Im Anhang werden sie der Reihe nach samt informativer Kurzfassung ihrer wesentlichen Aussagen vorgestellt.
Ob Aristoteles oder de Beauvoir, Einstein oder Rousseau bishin zu Sokrates und Wittgenstein - das jeweils beste ihrer Thesen hat sich als Mosaikstein in den Lokomotivismus eingefügt. Wer hier von Eklektizismus redet, sollte sich den herablassenden Unterton tunlichst verbeißen. Si tacuisses ...

Weitere Besprechungen zu Werken von Michael Ende und Sekundärliteratur dazu siehe:
Büchernachlese-Extra: Michael Ende

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