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Büchernachlese-Extra: Henning Mankell

Henning Mankell

Ein Kater schwarz wie die Nacht

Erzählung. Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch. Oetinger Verlag, Hamburg 2000. 128 Seiten. 16,80 DM. Ab 8 Jahren. ISBN: 3-7891-4224-7, >>> Amazon
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Lukas wird zu seinem sechsten Geburtstag ein Wunsch erfüllt, von dem er noch nicht einmal laut zu träumen wagte. Er erhält 'Einen Kater, schwarz wie die Nacht' zum Geschenk. Und weil im Dunkeln gut munkeln ist, nennt er das ihm anvertraute Katzenkind Munkel. Mit Munkel ändert sich für Lukas alles, und er lernt, seiner Kinderwelt gänzlich neue Seiten abzugewinnen. Doch eines Tages passiert das Schrecklichste, was sich Lukas vorstellen kann: Munkel ist verschwunden. Lukas sucht und sucht. Er nutzt alle ihm zu Gebote stehenden Mittel, wie Zettel an Bäume zu kleben und sogar den Versuch ganz 'abzuhauen'. Doch alles ohne Erfolg.

Dieses erst nach acht Jahren seines Erscheinens von Angelika Kutsch vortrefflich ins Deutsche übersetzte Kinderbuch, beweist einmal mehr die Könnerschaft des Autors Henning Mankell. Selbst erwachsengewordene Katzenhasser werden sich von dieser tragischen Liebe zu Munkel anrühren lassen, geht es hier doch weniger um das reale Miteinander von Mensch und Tier, als vielmehr um das Warten auf etwas unwiderbringlich Verlorenes. Munkel kehrt nicht wieder, und noch nach Jahren bleiben die Umstände seines Verschwindens rätselhaft.

Wie Mankell nun über die große Trauer von Lukas einen mitreißenden Spannungsbogen zieht und den auch Kindern nicht vorzuenthaltenden melancholischen Grundton immer wieder mit Situationskomik unterfüttert, ist schon einzigartig. Den alles krönenden I-Punkt aber setzt das mit verhaltenem Atem angestrebte Ende dieses Buches. Hierin wird nichts beschönigt, der tragische Verlust bleibt ein tragischer Verlust, und dennoch gelingt es dem Autor, seinem Helden einen wundervoll phantastischen und durchaus nachvollziehbaren Ausweg zu weisen, der gewiß auch vorlesenden Eltern weiterhilft, die ihr Kind über eine ähnliche Situation hinwegtrösten müssen. Und so sehr das Ende der Geschichte dann auch befriedigt, bleibt noch viel Raum und Gelegenheit, darüber hinaus nachzudenken und das Gespräch zu suchen, z.B. über das Verhalten des Bruders von Lukas oder das seiner Eltern oder das von Lukas selbst.

Weitere Besprechungen zu Werken von Henning Mankell siehe:
Büchernachlese-Extra: Henning Mankell

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