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DIE PERELANDRA TRILOGIE ist etwas besonderes. Ihr Genre ist nicht mit
einem Schubladenetikett zu bezeichnen: Science-fiction, theologisch-philosophische
Denkschrift und utopisch gesellschaftlicher Ausblick vereinigen sich in
diesem Epos zu einem wunderreichen Leseelixier. Die von Nicola Volland
überarbeitete Übersetzung von Walter Brumm hat das belletristische
Hauptwerk des Altphilologen C.S. Lewis zu einem flüssig lesbaren Lesestoff
aufpoliert, das keinen Vergleich mit der heute selten ähnlich unterhaltsamen
und zugleich ernstzunehmenden Literatur zu scheuen braucht.
Für den Fall, daß die Bewohner des Mars, den die Eingeborenen
Malakandra nennen, ein Menschenopfer fordern sollten, entführen zwei
skrupellose Wissenschaftler Dr. Ransom in ihrem selbstkonstruierten Raumschiff.
Dr. Ransom erlebt nun ein Abenteuer unvorstellbaren Ausmaßes voller
unglaublicher Erlebnisse und sensationeller Erkenntnisse: Seine kosmische
Reise führt ihn nicht nur auf den Mars, sondern im Auftrag geheimnisvoller
Wesen auch noch auf die Venus (=Perelandra) und schließlich zurück auf die
Erde, denn die Erde ist als einziger Planet im gesamten Kosmos fest in
der Hand einer Manifestation des Bösen, das nun das ganze Universum
bedroht.
In schnörkelloser Sprache erzählt C.S. Lewis eine fesselnde
Geschichte und versteht es zugleich unsere Menschen-Gesellschaft in ihrer
ganzen tragischen Real-Satire vorzuführen, ja, z.T. die Post-Nazi-
und Stasidiskussionen vorwegzunehmen. Das Bemerkenswerteste und bis dato
wohl Einzigartige in dem Werk des Zeitgenossen, Kollegen und Freundes
von J.R.R. Tolkien (HERR DER RINGE) dürfte jedoch seine gelungene, tiefschürfende
Auseinandersetzung um die "letzten Dinge des Lebens" sein, die unseren
christlichen Kirchen auf den ersten Blick blasphemisch vorkommen mag, ihnen
auf den zweiten, genaueren Blick hin jedoch Anlaß zu ernsthafter
Diskussion bieten sollte.