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Nachdem das 20. Jahrhundert "zu beschwerlich" war und allgemeine Unglaubwürdigkeit droht, vereinbaren Gott und Satan einen Wettstreit ihrer jeweils besten "Agenten". Teufel Lukas und Engel Zofia sollen innerhalb von sieben Tagen die Menschen in San Francisco zum Guten oder zum Bösen führen. Bei einem Sieg leitet die entsprechende "Ordnungsmacht" die Fusion der beiden "Institutionen" ein und darf künftig vom anderen unbehelligt die Welt verwalten.
O selige Zeiten von Don Camillo und Peppone! Wie "Sieben Tage für die Ewigkeit" von Marc Levy monatelang Platz 1 der französischen Bestsellerliste zu belegen vermochte, muss den Franzosen ähnlich peinlich sein wie unsereins die jüngste Bestsellerei gewisser Autobiographen.
Es ist ja an sich gar nichts gegen solch "heitere" Geschichten zu sagen, die dem Antagonismus von Gut und Böse, Gott und Satan ein Gesicht zu geben versuchen. Aber bei dieser Papierware steht das ganze Konstrukt auf windschiefen Füßen, entbehrt es doch für seine willkürlichen Behauptungen jeder nur halbwegs in sich schlüssigen Grundlage. Darüber hinaus könnte Zofia, deren Name sich ja von Sophia (Weisheit) ableitet, in ihrer keineswegs ironisch gebrochenen Begriffsstutzigkeit den Blondinenwitzen Pate gestanden haben, wie auch die Wandlung des ohne Sinn mit dem Evangelistennamen versehenen teuflischen Macho zum liebenden, alle Gefahren abwehrenden Helden nicht weniger die Groschenheftklischees unterbietet.
Die Liebe siegen lassen? Wunderbar! Deshalb rasch den Mantel christlicher Barmherzigkeit über dieses Machwerk.