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Nein, tut mir leid, ich habe nach 158 von 496 Seiten aufgegeben - und wäre es kein Buch von Stephen King gewesen, hätte ich es bereits über meine sonst übliche 10%-Klippe springen lassen. Aber ich konnte es einfach nicht glauben: Diese Geschichte um den scheinbar aus dem Nichts kommenden alten Straßenkreuzer und das Darum-herum-Rätselraten braver Männer der Pennsylvania State Police, die sich selber nur 'Trooper' nennen, kommt mit seinen sich stets aufs Neue wiederholenden Erzählschleifen derart wenig von der Stelle, dass man vor lauter Langeweile schon das Gras auf seinen Hausschuhen zu wachsen hören glaubt - und sich davon nur allzu gern ablenken lässt. Ob da nun einer der Trooper auf Nimmerwiedersehen im Mesozoikum verschwindet oder der nach dem Helden einer 60er-Jahre-TV-Serie benamste Hund wieder einmal aufjault, ist einem bald ja sowas von egal ... Überhaupt 60er-Jahre: Die ganze Erzählweise erinnert im besten Fall an den 'kauzigen' Pete von Fury und im schlimmsten Fall an das sentimentale Geseiere des kleinen Tims, wenn er Lassie seine Sorgen anvertraut.
Die Zäsur seines erlittenen Unfalls, der laut Kings 'Nachbemerkung' die Bearbeitung dieses Romans unterbrochen hatte, erlaubte ihm offenbar nicht, den nötigen Abstand zu diesem Stoff zu finden: Mehr als eine nicht einmal sehr originelle Kurzgeschichte ist daraus einfach nicht zu stricken.
Aber warum überhaupt diese Eile? Warum hat King nicht eine weit längere Auszeit genommen, um sich dann vielleicht (endlich) mal wieder sein 'Turm'-Projekt vorzunehmen? Oder sich erneut an ein literarisch ambitionierteres Stück wie 'Das Mädchen' zu wagen?
Sofern das Gerücht stimmt, und Stephen King tatsächlich ganz ans Aufhören denkt, dann wäre 'Duddits' jedenfalls ein besserer Abschluss gewesen.
Weitere Besprechungen zu Werken von Stephen King siehe:
Büchernachlese-Extra: Stephen King