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Hoch oben im Norden lebte ein Indianervolk, unter ihnen ein Junge, der als Gefährte der Adler verschrieen war. Außer zu Träumen und in den Wäldern herumzustreifen, leistete er kaum etwas für den Stamm. Nur seine Mutter liebte und glaubte an ihn. Als sich dann der Stamm neue Jagdgründe sucht, will den Jungen keiner mitnehmen. Doch seine Freunde, die Adler helfen ihm durch den kalten Winter, und am Ende kommt auch der Stamm wieder zurück und will ihn sogar zum Häuptling wählen. Doch 'Der Freund der Adler' will einfach nur sein dürfen, was er ist und 'ungestört träumen und die Erde und den Himmel belauschen'.
Ausgestaltet mit den anschaulich farbenprächtigen Illustrationen von Gabriele Hafermaas, erzählt Erich Jooß die alte Sage der Tsimschian-Indianer nach und beweist einmal mehr seinen ausgeprägten Sinn für die Poesie gut austarierter Sprachbilder, die nicht nur Kindern zu Herzen gehen werden. So könnte auch für ihn selbst gelten, womit er dieses preisverdächtige Bilderbuch beschließt: 'Manchmal leben die Geschichten eines Träumers weiter, wenn die Taten der Häuptlinge längst vergessen sind.'
Weitere Besprechungen zu Werken von Erich Jooß siehe:
Erich Jooß: Der Reiherbaum (1996)
Erich Jooß: Der Freund der Adler (2000)
Erich Jooß: Martins Mantel (2006)