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Inishturk ist eine der Westküste Irlands vorgelagerte kleine Insel,
auf der gerade mal 58 Leute leben. Ruhig und beschaulich. Bis die zwei
Fremden vom Festland kommen. Einer von ihnen scheint zwar ganz freundlich
zu sein, aber selbst ihm kann Niamh nicht entlocken, was sie hier eigentlich
wollen. Niamhs älterem Bruder haben es besonders die Aluminiumkoffer
der beiden angetan. Aber sie verbergen dann doch keine zerstückelten
Leichen, sondern sind Teil heimlich vorgenommener Untersuchungen. Von den
Ergebnissen dieser Untersuchungen erfährt Inishturk erst durch eine
Radiomeldung: Die Firma Barvin rechnet demnach mit einem Goldvorkommen
im Werte von umgerechnet neunhundert Millionen D-Mark und hat sich bereits
die Schürfrechte gesichert. Sehr schnell sind sich die Insel-Bewohner
darin einig, daß dieses Gold eine schwerwiegende Bedrohung darstellt.
Lediglich die Firma würde enorme Gewinne einstreichen, während
die Insel nach dem Goldabbau nicht mehr bewohnbar, das Grundwasser und
die näheren Fischgründe vergiftet wären. Aber trotz der
Unterstützung hilfreicher Freunde, scheint die Lage aussichtslos.
Erst das beherzte Eingreifen von Niamh eröffnet der Insel eine realistische
Chance, einstweilen wieder in eine hoffnungsvolle Zukunft blicken zu können.
Wolfram Hänel weist sich in Giftiges Gold als passionierter Irland-Liebhaber
aus. Und er hat sich offenbar von der sprichwörtlichen Fabulierlust
der Iren anstecken lassen. Jedenfalls verlieh der Autor seiner Heldin Niamh
eine glaubwürdige Stimme, die mitreißend von den großen
wie den kleinen Ereignissen ihrer Welt zu erzählen weiß. Da
gelingt sogar das Kunststück, der Sache und der Sprache eines elfjährigen
Kindes angemessen, die Problematik von Geschäfts-, Umwelt- und Arbeitsplatzinteressen
vorzutragen und aufzulösen. Dem jedoch entspricht auch die Logik,
daß zwischen den dramatischen Höhepunkten am Anfang und am Ende
des Buches die Erwachsenen das Hauptgeschehen bestimmen. Gleichwohl flacht
der Spannungsbogen nur unmerklich ab, denn Niamh kommentiert jene Vorgänge
höchst anschaulich und geistreich, während sie zwischendurch
einmal mehr Großvaters Esel aus dem Gemüsegarten vertreibt.
Und zum Schluß glaubt man Niamh ohne weiteres, daß sie ihr
Leben auf Inishturk einem Leben woanders vorzieht - selbst wenn es auf
ihrer Insel am Rande Europas nur ein Telefon und nur einen, überdies
defekten Fernseher gibt.
Anna Nass, die Neue kommt! könnte auch eine nette Anregung für LehrerInnen sein, die nicht wissen, wie man eine Klasse auf eine/n neue/n Mitschüler/in einzustellen vermag - allerdings sollten dieser LehrerInnen auch mal fünfe gerade sein lassen können.
Marieke, Nicki und Boris sind Die Räuber vom Geistermoor - jedenfalls tun sie so als ob. Weil es sich aber nicht lohnt, die Kleinen aus der 2. Klasse oder alte Spaziergänger zu überfallen, werden sie Detektive. Da gilt es gleich Automaten- und Pferdediebe zu beschatten ...
Eine spannende Abenteuergeschichte von Wolfram Hänel, farbenprächtig illustriert von Monika Broeske.