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Mal was von der ganz anderen Art!
Endlich wurde DAS ZWEITE SPIEL (1988 mit dem WORLD FANTASY AWARD ausgezeichnet)
ins Deutsche übersetzt. Dieser Roman von Ken Grimwood beginnt damit,
daß Jeff am 18. Oktober 1988 stirbt - allerdings nur, um in seinem
jugendlichen Körper des Jahres 1963 wieder aufzuwachen. Er müßte
jetzt eigentlich ein Referat halten, stattdessen verläßt er
das College und nutzt seine Kenntnisse des vorigen Lebens, um sein Geld
bei spektakulären Pferderennen und auf der Börse zu vervielfachen.
Er weiß ja, welches Pferd gewinnt und welche Aktie zukunftsträchtig
ist. Dann aber ist wieder der 18. Oktober 1988, er stirbt und wacht erneut
im Jahre 1963 auf... Ob es nun die Karriere, das Engagement für die
menschliche Gesellschaft oder ganz andere Schwerpunkte unseres Lebens betrifft,
stets scheint für Jeff die Zeit zu kurz zu sein. Außerdem bleibt
die Frage: Wie lange soll das so weiter gehen und - warum? Aber dann trifft
er Pamela, eine "Wiederholerin" wie er.
Sprachlich auf hohem Niveau, nicht zuletzt dank der ausgezeichneten
Übersetzung von Norbert Stöbe, lotet dieser Roman mit großer
innerer Plausibilität die Frage nach dem "Was-hätte-ich-in-meinem-Leben-anders-machen-können"
aus. Auch die Selbstironie in der Schilderung amerikanischer (Alltags-)Geschichte bekommt diesem Werk außerordentlich. Science-Fiction in
Hochform - fesselnd und tiefschürfend zugleich.