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Kathryn Evans

Einzig

Thriller. Aus dem Englischen von Sabine Reinhardus. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a. M. 2017. 364 Seiten. 12,99 EUR. Ab 13 Jahren. ISBN: 978-3-7335-0297-3, >>> Amazon
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Teva ist sechzehn Jahre alt und führt nach außen hin das ganz normale Leben einer Schülerin mit bester Freundin, einem Freund und allem Anderen, was einem Mädchen dieses Alters wichtig ist. Doch dem Normalen, wie z.B. ihrer über das sechzehnte Lebensjahr hinausgehenden Studien- und Berufspläne, steht entgegen, dass spätestens mit dem siebzehnten Geburtstag eine andere Teva ihren Platz einnehmen wird. Sie hingegen wird dann wie ihre Vorgängerversionen im Alter von 6 bis 15 Jahren zu Hause bleiben müssen und von Mutter analog zu ihnen nur noch mit ihrer Alterstufe "Sechzehn" angesprochen. Doch Teva will sich damit nicht abfinden. Nachdem Siebzehn in ihrem Körper bereits weit vor Ablauf ihres Jahres erste Signale sendet, beginnt sie einen Kampf, bei dem sie am Ende nicht nur ihre Identität sondern auch ihr Leben verlieren könnte …
Kathryn Evans hat mit "Einzig" ein Jugendroman-Debüt vorgelegt, das mit einigen Abstrichen durchaus für sich zu gewinnen weiß.
Vom Verlag beworben als "einzigartige Mischung aus Thriller und Sci-Fi", bleiben die Science-Fiction-Anteile des Plots - selbst auf eine ferne Zukunft hochgerechnet - bis zuletzt reine Behauptung und sind für ältere Leser weder in sich stimmig noch plausibel.
Doch auf die Heldin Teva und die angedachte Leserinnenzielgruppe ihrer Geschichte bezogen, ist das gentechnische Wie für die unterschiedlichen Versionen ein und derselben Person vermutlich von nachrangiger Bedeutung. Der Fokus liegt vielmehr auf den Folgen für Teva, die die Autorin sehr eingängig und fesselnd aus der Ich-Perspektive schildert. Da sind Tevas von Fünfzehn "übernommene" Liebe zu Olli, die an Grenzen und auf die Eifersucht von Fünfzehn stößt, oder auch nur die Unmöglichkeit, ihr beste Freundin Maddy zu sich nach Hause einzuladen, oder ihre Prüfungsarbeiten für ein späteres Studium, das dann nicht sie, sondern erst ihre Nachfolgeversion antreten könnte. Und als erst der Nagel ihres Zeigefingers und schließlich der ganze Zeigefinger sich zu verdoppeln beginnt, steigt die Spannungskurve immer steiler nach oben.
Die Einzigartigkeit eines jeden Menschen und das Geliebtwerdenwollen um seiner bzw. ihrer selbst willen, ist gerade für Pubertierende ein äußerst reizvolles Thema. Die hier geradezu brutal durchdeklinierte Bedrohung dieser Einzigartigkeit dürfte bei ihnen umso mehr auf großes Interesse stoßen und sie schon nach wenigen Seiten dem Ende dieses Buches entgegenfiebern lassen.
Nicht zuletzt dank einiger guter, im positiven Sinne "kämpferischer" Denkanstöße für die Selbstfindung Jugendlicher kann das Buch als unterhaltsam spannende Ferienlektüre empfohlen werden.

Buechernachlese © Ulrich Karger


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