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Anlässlich des 80. Geburtstages von Michael Ende (1929-1995) wurde in seinem Hausverlag nun auch "Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte" als Geschenkausgabe neu aufgelegt, ja man kann sagen, neu inszeniert.
Für diese Ausgabe im Großformat eines Atlanten hat Friedrich Hechelmann 31 ebenso großformatige Bilder geschaffen und zudem den 21 Kapiteln der so märchenhaften wie phantastischen Geschichte über den Umgang mit der Zeit noch 21 Vignetten vorangestellt. Der leider viel zu früh verstorbene Autor hätte gewiss seine Freude an ihnen gehabt, denn Hechelmanns detailgenauen Bildern ist durchaus auch eine surrealistische Bildsprache im Aufbau seiner Werke zuzusprechen - was wiederum an Edgar Ende anknüpft, dem prägenden Vater Michael Endes und einem der bedeutendsten deutschen Surrealisten.
Mit dieser "Neu-Inszenierung" vermag Hechelmann das doch leicht Süßliche der Verfilmung von 1986 aufzubrechen und damit dem Bedrohlichen der Geschichte wieder angemessenes Gewicht zu verleihen - aber natürlich auch dem Happy End.
Ein schönes, neu oder wieder zu entdeckendes Buch also, das seinen Preis allemal wert ist.
Weitere Besprechungen zu Werken von Michael Ende und Sekundärliteratur dazu siehe:
Büchernachlese-Extra: Michael Ende