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Nach 1.0 und 2.0 liegt nun unter Federführung von Martin Dreyer bereits "Die Volxbibel 3.0" und damit das komplette Neue Testament in "einer angesagten, gut lesbaren Sprache" vor.
Hierzu lässt sich wiederum dreierlei feststellen:
Erstens meint "angesagte" Sprache hier vermutlich eine nicht mehr ganz so aktuelle wohlstandsbürgerliche Jugendsprache von Dreißig- oder Vierzigjährigen, die Steigerungskürzel wie "krass" und "fett" und auch Zustandsbeschreibungen wie "mausetot" im Munde führt und das nun auch so schriftlich niedergelegt. Bei Mt. 2,16 heißt es demnach: "Herodes rastete total aus, als er checkte, dass die Astrologen ihn gelinkt hatten."
Zweitens ist die Volxbibel ein Bestseller, wird also viel gekauft und wohl auch tatsächlich viel gelesen. Darüber hinaus haben sich an der Volxbibel zahllose Mitarbeiter einer Internetcommunity beteiligt, d.h. Martin Dreyer ist "nur" noch als Spiritus Rector oder als Herausgeber, nicht aber als alleiniger "freier" Übersetzer des Werkes zu sehen.
Drittens ist die Volxbibel laut Dreyer ein "geistliches Experiment", wonach in ihr Gott direkt mit den Lesern redet. Ein offenkundig missionarischer Ansatz also, der aber in seiner Offenkundigkeit keine Gefahr der oktroyierenden Überstülpung enthält.
Dass keineswegs nur jugendliche Leser vor allem ihr Vergnügen an dieser Übersetzung haben, ist durchaus nachvollziehbar, auch die Mitarbeit daran im Internet hat gewiss ihre reizvollen Dynamiken. Der Aspekt der Erkenntnis liegt hier bereits im kleinsten gemeinsamen Nenner des Lesens oder sogar (Mit-)Schreibens begründet. Als Einladung zur Auseinandersetzung mit der überlieferten christlichen Glaubensbotschaft dient die Volxbibel damit allemal und verdient von daher durchaus "Respekt" wie auch die Hinweise am Ende des Buches auf weitere Bibelübersetzungen in "korrekterer" Sprache.