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Irgendwo in Lateinamerika gelangen drei Männer unter Lebensgefahr in das herrschaftliche Haus des Dr. Daniel Pacheco, um am halbjährlichen "Klassentreffen" teilzunehmen. Ungeachtet der Unruhen, die sich auch ganz in der Nähe mit Gewehrsalven bemerkbar machen, gibt man sich dem Luxus eines fürstlichen Mahls und erzählter Erinnerungen hin. Das Portrait von Señora Puccini als junges Mädchen löst einen Reigen unverhoffter Geständnisse aus, der die Lebenslügen der Männer offenbart. Im geheimnisvollen Zentrum aber steht die Geschichte von Señora Puccini selbst, die sich ihrem Dienstherrn Daniel Pacheco hingegeben und dennoch verweigert hat. Stephen Dobyns hält einen bis zur letzten Seite mit seiner erzählerischen Kraft in Atem. Er führt in DIE ZWEI TODE DER SEÑORA PUCCINI vier Männer vor, von denen der Machissimo Pacheco nur zu Beginn der unerträglichste zu sein scheint. In kräftigen, aber keineswegs aufdringlichen Farben, werden Leidenschaften ausgemalt, die in ihrer Intensität faszinieren, auch wenn sie letztlich selbstmörderisch sind.