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DER LAUBENGANG ist eine Verbindung zwischen den Gebäudetrakten einer
Jugendjustizvollzugsanstalt. H. W. Brinkmann hatte aber nicht den Anspruch,
die durchaus möglichen brutalen 'Vorkommnisse' innerhalb solch einer
Zwangsgemeinschaft zu dokumentieren. Der Untertitel IDYLLE MIT JUSTIZIA
zielt auf Bundesdeutsche Angestellte und Beamte und deren bürokratischer
Umgang miteinander. Der Amtsschimmel wiehert, es darf gelacht werden. Wer
in dieser Anstalt gefangen und wer Hüter der Gefangenen ist, wird in einer
nicht abreißenden Kette grotesk akrobatischer Slapsticks vorgeführt.
Dennoch kommt nur 'beschaulicher' Humor a la Familie Kishon heraus, der
mag in dieser unserer tristen Zeit auch vonnöten sein, nach dem Motto:
Man kann doch nicht immer nur in der Tiefe gründeln.
Ob dazu dann aber gerade die starke Metapher 'Gefängnis' derart
einlinig und an der Oberfläche 'abgehandelt' werden sollte/ erscheint fraglich. Ein Bürobetrieb hätte vielleicht ein besseres Vorbild abgegeben.
Die Autobiographie H. W. Brinkmanns weist ihn in Fragen des Gefängnisalltags
als kompetent aus - warum mit dieser Grundlage nicht einen Schritt weiter
gehen, und sich schwarzhumorig um die Satire verdient machen?