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Manfred Beetz (Hg.)

Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805

Die Münchner Ausgabe. Goldmann TB Verlag, München 2005. 1798 Seiten. 25,00 Euro. ISBN: 3-442-07708-7, >>> Amazon
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Den Beginn des berühmten Briefwechsels zwischen Schiller und Goethe setzt Schiller mit der Einladung Goethes, an der neu gegründeten Monats Zeitschrift "Die Horen" mitzuwirken - von Seiten Schillers geradezu ein diplomatischer Akt, der sich schon in der Anrede mit "Hochwohlgeborner Herr, hochzuverehrender Herr Geheimer Rat" zeigt und sich am Ende auch tatsächlich als ein über die Literatur hinausweisendes Vermächtnis erweisen sollte.
Die vorzüglich edierte Münchner Ausgabe dieses Briefwechsels in den Jahren 1794 bis kurz vor dem Tode Schillers 1805 liegt nun als preisgünstig doppelbändige Taschenbuchausgabe im Schuber vor. Band 1 enthält auf gut 1000 Seiten die Briefe selbst, Band 2 bildet den kommentierenden Anhang, der hier etwas ausführlicher beschrieben sei:
Die Einführung enthält gleichsam als summarische Ouvertüre Artikel zu den Überschriften "Eine 'grosse Gabe' für die Deutschen?", "Polarität und Steigerung", "Annäherungen im historischen Kontext" und "Zur Edition des Briefwechsels", die nachfolgend auch durch die angehängten Quellen belegt werden. Der Einführung folgen auf 12 Seiten Abdrucke originaler Handschriften der beiden, dem wiederum die Kapitel "Goethe über den Briefwechsel mit Schiller" sowie jenes mit den durchaus kritischen "Zeitgenossen über den Briefwechsel".
Editorisches "Zur Textgestalt" sowie genutzte Abkürzungen eröffnen den ausführlichen Kommentartteil zu den Briefen selbst. Ganz am Ende dann das Register, das die alleinigen und gemeinsamen Werke Goethes und Schillers aufführt sowie auf gut 70 Seiten die in den Briefen genannten Personen und deren Werke. Die in den Briefen zitierten "Periodica" und "Anonyma" bilden den Schluss.
Für uns Nachgeborene ist Band 2 geradezu unverzichtbar, bliebe doch sonst so manche Anspielung in diesem eigentlich nicht für die Öffentlichkeit gedachten Briefwechsel unverständlich. Von daher darf dieser Briefwechsel auch nicht mit Erwartung an eine Essay-Sammlung gelesen werden - nichtsdestotrotz wird er vor allem für Schiller zum Denkmal, der sich hierin mit seinen Ideen und Überlegungen weit mehr exponiert als Goethe. Aber auch Goethe schreibt in vielerlei Hinsicht Bemerkenswertes - und nicht zu vergessen: Goethe ist der Erhalt und der Abdruck dieser Briefsammlung zu verdanken, den er vor allem um Schiller zu ehren vorangetrieben hat.

Buechernachlese © Ulrich Karger


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