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Ganz anders setzt sich Alan Aldridge mit den Menschen und der sie umgebenden
Natur auseinander. Sein FUNGEL ist ein zauberkundiger, maulwurfartiger,
.."niedlicher" Waldzwerg, der nach einer Johnny Carson Show von
den Vertretern böser Mächte entführt wird, aber zuletzt
dann doch dem Guten zum Sieg verhilft.
Beschaulich-Sentimentales wurde
mit sprachlichen Bombardements aus dem Klischee-Millieu völlig durchgedrehter
Rocker zu einem Brei verrührt, der dank einem 30-Millionen-Dollar-Budget
und Michael Douglas demnächst auch die weihnachtlichen Kinoleinwände
zukleistern wird. Wer daran Spaß hat, wird auch den Illustrationen
und Kollagen etwas abgewinnen können, die den Gnom Fungel auf den
Titelblättern US-amerikanischer Zeitungen zeigen. Er wird sich dann
auch nicht daran stören, daß eine Nebenfigur namens Morchel,
erst langatmig eingeführt, plötzlich im erzählerischen Nichts
verschwindet oder an den sich an Screwball-comedies orientierenden (aber
nur selten erreichenden) Dialogen oder an den unzähligen Satzzeichenfehlern.
Wer es also unbedingt lesen will, sollte immerhin warten, bis eine preiswertere
und handlichere Taschenbuchausgabe vorliegt, dann hat er nach "Lesegenuß"
und Kinobesuch wenigstens etwas Geld gespart.