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Jürgen Alberts

Hitler in Hollywood

Roman. Steidl Verlag, Göttingen 1997. 496 Seiten. ISBN: 3-88243-540-2, >>> Amazon
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Georg Kupfer ist in ziemlicher Bedrängnis. Das FBI wartet auf die Zusagen von Thomas Mann, Bert Brecht und anderen Exilanten. Sie sollen ihm die "Scripts" für ein reales Attentats-Szenario gegen Hitler liefern. Fünf Schauspieler versuchen sich bereits seit längerem in SS-Rollen, um sich demnächst unerkannt Hitler nähern zu können. Natürlich darf Kupfer nichts von diesen Aktivitäten verraten. Aber auch der berühmte Filmproduzent David O. Selznick hat ihm einen Maulkorb verpasst: Keiner darf erfahren, daß der bisher nur als Pointenlieferant angestellte Kupfer ein Drehbuch zu Hitlers "Mein Kampf" verfassen soll. Die Konkurrenz ist groß und nach "Pearl Harbour" müßte die Verfilmung dieses Millionensellers einen riesigen Gewinn einspielen.
Die andere Klammer, die dieses Meisterstück der Camouflage auf die Spitze treibt, bezieht die Jetztzeit ein. Da ist die Lektorin Lisa Mansfeld auf der Suche nach dem "Idealscript" von Bert Brecht zu dem Film "Hangmen Also Die". Für Lisa auch bald eine Reise ganz persönlicher Natur. In den USA findet sie sich unverhofft schnell vor dem Waisenhaus wieder, in dem sie zur Adoption ab- und freigegeben worden ist.
Zynismus pur in der Film-Fabrik Hollywood neben anschaulich geschilderten Gerüchten und Gewißheiten um die Eiertänze so mancher aus Nazideutschland exilierten Literaturgrößen. Von wegen nur Amerikaner können erzählen: HITLER IN HOLLYWOOD ist Unterhaltung vom Feinsten, ein Schelmenstück, in dem sich subtiler Witz auf gut recherchierter Grundlage mit der spannenden, durchaus auch gefühligen Suche Lisas die Waage hält. Jürgen Alberts hat hier Fiktion und Wirklichkeit derart gekonnt ineinander verwoben, daß man bei aller Unwahrscheinlichkeit der Schlußvolte nicht an ihrer tiefen Wahrheit zweifeln und "trotz alledem" lachen wird.

Weitere Besprechungen zu Werken von Jürgen Alberts siehe:
Jürgen Alberts: Keplers Traum (1989)
Jürgen Alberts: Hitler in Hollywood (1997)
Jürgen Alberts: Der Violinkönig (2000)

Buechernachlese © Ulrich Karger


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