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Büchernachlese-Extra: Jesus Christus (Romane, Sachbücher)

Eliette Abécassis

Die Jesus-Verschwörung

Roman. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1997. 415 Seiten. ISBN: 3-455-00065-7, >>> Amazon
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Der Ich-Erzähler Ary ist Chassid, und er beginnt seine Aufzeichnungen mit einem Geständnis: Er hatte jenen alten Rabbiner erschlagen, den viele seiner Glaubensgenossen für den Messias hielten.
Gemeinsam mit seinem Vater sollte Ary im Auftrag der israelischen Armee eine Schriftrolle wiederfinden, die einst in Qumran entdeckt und untersucht, wegen ihres brisanten Inhalts aber geheimgehalten und zuletzt gestohlen wurde. Brisant vor allem für das Christentum, denn diese Rolle beinhaltete eine Überlieferung vom Wirken Jesu, die an den Grundfesten des christlichen Glaubens zu rütteln vermochte. Im übrigen schien jeder, der diese Rolle einmal in Händen hielt, zu einem grausamen Tod verurteilt zu sein...
'U'- und 'E'-Schubladensortierer werden sich an diesem Roman von Eliette Abécassis die Zähne ausbeissen. "Die Jesus-Verschwörung" hat alles was ein Thriller braucht, hält die Spannung bis zuletzt und übertrumpft jedes vermeintliche Ende mit einer anderen Lösung, um schließlich mit einem Finale zu überraschen, das einen völlig aus der Fassung bringt. Nur soviel: Wer platterdings auf die Nachfolgeorganisation der katholischen Inquisitionsbehörde tippt, liegt daneben.
Das sich Überraschenlassenkönnen setzt allerdings ein gewisses Interesse an den Schriftreligionen voraus - egal, ob nun in gläubiger Verehrung oder in atheistischer Abgrenzung. Dann hat man auch teil am eigentlichen Vorzug dieses Romans: 1969 geboren, erstaunt die Autorin einen nicht zuletzt mit profund ausgeloteten religionswissenschaftlichen Hintergrundkenntnissen, die weit über die verkürzten Sensationsmeldungen zu Qumran hinausreichen. Wenn Abécassis also einfühlsam und stimmig aus der Perspektive eines orthodoxen(!) Juden erzählt, ist das mehr als ein Kniff, sondern mündet in einer schockierend plausiblen Theorie zur Historie Jesu.
Und das in einer Weise, die angesichts der klangvollen Poetik dieser gelungenen Übersetzung auch Sprachliebhaber auf ihre Kosten kommen läßt.

Buechernachlese © Ulrich Karger


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